Mythen, die sich um das Thema Alkohol ranken

Mythen, die sich um das Thema Alkohol ranken


Wenn ich viel und fett esse, vertrage ich mehr Alkohol


Das ist falsch. Reichhaltiges Essen verzögert zwar die Aufnahme von Alkohol ins Blut, zu guter letzt kommt der getrunkene Alkohol aber doch dort und damit im Gehirn an. Wer vor dem Trinken viel isst, erreicht also nur, dass die Promille langsamer steigen. Keinesfalls sollte man sich auf die 'gute Unterlage' verlassen, wenn es ums Autofahren geht.




Ein bisschen Alkohol ist doch nicht schädlich

Das ist grundsätzlich falsch: Alkohol ist ein Zellgift, das immer wirkt. Jedes Glas Alkohol erhöht das Risiko, Erkrankungen zu entwickeln. Deshalb spricht man bestenfalls von einer risikoarmen Dosis und nicht von einer risikofreien. Weniger und nicht jeden Tag Alkohol zu trinken ist besser. So kann man gesundheitliche Risiken kleiner halten. Absehbar gesundheitsschädlich wird es 
- für Frauen ab etwa 13 g reinem Alkohol/täglich,
- für Männer ab etwa 25 g reinem Alkohol/täglich.
An mindestens zwei bis drei Tagen pro Woche sollte ganz auf Alkohol verzichtet werden. Diese Grenzwerte gelten nur für gesunde Erwachsene ohne zusätzliches geerbtes oder erworbenes Risiko. Auch gesunde Menschen sollten pro Woche zwei Tage abstinent bleiben.

 

Mit Bewegung kann ich Alkohol ausschwitzen


Stimmt nicht. Alkohol kann man nicht durch Bewegung, also zum Beispiel beim Tanzen, ausschwitzen. Den Abbau des Alkohols übernimmt zu 95 Prozent die Leber und die hat es nicht eilig: Pro Stunde werden durchschnittlich etwa 0,1 bis 0,2 Promille abgebaut.. Die maximal 5 Prozent Alkohol, die tatsächlich über die Haut abgegeben werden können spielen in der Praxis keine Rolle. Auch andere Brachialmethoden, wie zum Beispiel eine kalte Dusche, sind wirkungslos und verbessern höchstens die subjektive Form.



 

Kaffee macht nüchtern


Auch falsch. Möglicherweise fühlt man sich dank der aufputschenden Wirkung des Koffeins nach einem Kaffee subjektiv frischer, am langsamen Alkoholabbau durch die Leber und der eingeschränkten Reaktionsfähigkeit ändert das nichts.
 Das gleiche gilt übrigens auch für Energy-Drinks und für verschiedene Wundermittel, die den Alkoholabbau beschleunigen oder den Kater verhindern sollen. Für keines dieser Mittel konnte ein überzeugender wissenschaftlicher Wirknachweis erbracht werden.

 

Ein bisschen Schlaf und es geht schon wieder

Ein gefährlicher Irrtum. Auch im Schlaf wird nicht mehr als 0,1 bis 0,2 Promille pro Stunde abgebaut. Mit anderen Worten: es dauert zehn Stunden, bis man ein Promille sicher los ist. Und Restalkohol ist genauso gefährlich wie ein frischer Rausch. Viele Lenker sind schon in diese Falle gegangen, haben ihren Führerschein verloren oder sind im Falle eines Unfalls sogar im Gefängnis gelandet. Daher sollte man auch am Tag nach reichlichem Alkoholkonsum das Auto stehen lassen.



 

Alkohol hält warm


Diese Aussage stimmt ebenfalls nicht. Alkohol erweitert die Blutgefäße, was zu einem angenehmen Gefühl von Wärme führen kann. Doch durch die Erweiterung der Gefäße fließt das warme Blut verstärkt in die Peripherie des Körpers, wo die Wärme an die Umgebung abgegeben wird. Pro halbe Flasche Wein - also 50 Gramm Alkohol - sinkt die Körpertemperatur um ein halbes Grad. Wer glaubt, sich im Winter mit Alkohol warm halten zu können, liegt also weit daneben.



 

Alkohol ist gut für den Schlaf


Alkohol dämpft und betäubt lediglich. Das führt zwar dazu, dass man unter Alkoholeinfluss leichter einschläft, doch ist Alkohol eher negativ für die Schlafqualität. Am nächsten Morgen ist man dann schlechter ausgeschlafen und weniger erholt. Die Störung des gesunden Schlafes ist auch an der Entstehung der Kater-Symptome beteiligt. Wer glaubt, Schlafprobleme mit Alkohol bekämpfen zu können, riskiert übrigens, rasch süchtig zu werden.



 

Rotwein ist gesund und senkt das Risiko für Herzerkrankungen

Nicht richtig. Es gibt Studien, die feststellen, dass Alkohol das Risiko für Herzerkrankungen senkt. Das gilt aber nur bei sehr geringen Mengen, also bei risikoarmem Konsum. Zudem weisen viele Studien methodische Mängel auf, so dass der ohnehin geringe Effekt wahrscheinlich überschätzt wird.


Rauchen ist krebserregend, nicht so Alkohol


Falsch. Richtig ist: Alkohol erhöht das Risiko an Krebs zu erkranken. Beim Abbau von Alkohol im Körper entsteht Acetaldehyd. Dieses Stoffwechselprodukt ist ein Zellgift und gehört zu den Top 10 der Stoffe, die Krebs auslösen. Die unmittelbar spürbare Wirkung des Acetaldehyds ist der „Alkoholkater“ am nächsten Tag. Langfristig schädigt Alkohol alle Organe und Nervenzellen. Alkohol verursacht besonders häufig Tumore in der Speiseröhre, der Mundhöhle und dem Rachenraum, an der Leber und im Dickdarm/Enddarm und bei Frauen in der Brust. Über eine chronische Entzündung und Verfettung der Leber kann Alkohol zu einer so genannten Schrumpfleber führen, die wiederum ein hohes Krebsrisiko darstellt: Frauen, die täglich etwa 20 Gramm Alkohol – ca. ein Viertel Wein oder 0,5 l Bier – trinken, haben ein um das 6fach erhöhte Risiko, an dieser auch als Zirrhose bezeichneten Leberschädigung zu erkranken. Bei Männern liegt die Grenze bei täglich etwa 40 Gramm. In den Industrienationen werden die meisten Leberkrebsfälle durch diese Spätfolge chronischen Alkoholkonsums ausgelöst. Auch das Risiko für Brustkrebs bei Frauen erhöht sich bei Alkoholkonsum in Abhängigkeit von der Dosis in allen Altersgruppen.



Alkohol ist ein Kulturgut

Falsch. 
Richtig ist: Weinanbau und Alkoholkonsum haben zwar eine lange Tradition weltweit und in Europa. Aber von Kultur kann man nur sprechen, wenn Alkohol in sehr geringen Mengen,zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten getrunken wird. Alkoholbedingte Verkehrstote und -verletzte, verprügelte Frauen und Kinder sowie Suizide von Jugendlichen sind die Schattenseiten des vermeintlichen Kulturgutes:


  • In Deutschland geschehen jährlich über  15.000 Alkoholunfälle mit Personenschäden im Straßenverkehr. Bei diesen Unfällen verunglückten 2012 über 19.000 Menschen, wovon 338 starben.
  • Fast jede dritte Gewalttat in Deutschland wird unter Alkoholeinfluss begangen. Alkohol ist nicht die Ursache von Gewalt, aber er begünstigt Gewaltausbrüche. Bei häuslicher Gewalt sind die Täter überwiegend Männer und die Opfer Frauen. Um die Gewalt ertragen zu können, beginnen einige Frauen selbst zu trinken und werden dadurch umso leichter Opfer. Kinder und Jugendliche in suchtbelasteten Familien erleben häufiger Gewaltszenen und werden selbst misshandelt oder vernachlässigt.
  • Vor allem bei starken Trinkern und bei jugendlichen Alkoholkonsumenten ist das Risiko erhöht, dass sie Suizid begehen. Das gilt besonders, wenn sie unter psychischen Problemen wie Depressionen leiden. Annähernd 7% der alkoholabhängigen Menschen sterben durch Suizid.


Leider richtig: Alkohol tötet Gehirnzellen


Einer der zahlreichen Alkohol-Mythen ist allerdings richtig: Alkohol tötet wirklich Gehirnzellen. Alkohol ist ein Nervengift und man schätzt, dass pro Rausch 20.000 bis 30.000 Gehirnzellen verloren gehen. Zusätzlich stört Alkohol die Kommunikation zwischen den Nervenzellen, was sich negativ auf Konzentration und Gedächtnis auswirkt.

 

 

 

 

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